Die Werbung für die Spielzeugbranche und die Entwicklungen im Fremdenverkehr führten 1936 zum Aufbau einer umfassenden Spielzeug-Werbeschau. Sie war bereits in diesem, heute noch für das Museum genutzten Industriegebäude untergebracht. Bis zur kriegsbedingten Schließung 1943 konnten in dieser Schau hunderttausende Besucher gezählt werden.
Das Logo der damaligen Werbeschau (grüner Baum und roter springender Hirsch, gestaltet von Max Schanz) ist bis heute Markenzeichen des Seiffener Museums.
Öffentliche Initiativen ermöglichten 1953 das Haus als Heimatmuseum wieder zu öffnen. Zahlreiche Umgestaltungen und die inhaltliche wie wissenschaftliche Profilierung zum Spezialmuseum mit Bibliothek und Archiven für die erzgebirgische Spielzeugherstellung und das Weihnachtsschaffen erhöhten in den 1960er und1970er Jahren die Attraktivität.
Nach der umfassenden Rekonstruktion 1998/99 bietet das Museum heute auf nahezu 1000 qm (3 Etagen) einen umfassenden Überblick über die Entwicklung. Bis ins Jahr 2015 besuchten 9,5 Millionen Gäste das Erzgebirgische Spielzeugmuseum Seiffen.
Mit der inhaltlichen Neugestaltung der Dauerausstellung 1999 verband sich vor allem die Darstellung des ganzen Spielzeuggebietes, einschließlich des Olbernhauer und Grünhainicher Areals; auch mit einem Blick hinüber in das böhmische Erzgebirge, einst Bestandteil der Spielwarenregion. In einzelnen Bereichen wurde nun auch individuellen künstlerischen Handschriften und dem besonderen Lebenswerk einzelner Hersteller nachgegangen.
Nicht zuletzt galt es die Rolle der Spielwarenverlage und die internationalen Verknüpfungen des Spielzeugwinkels neu zu deuten. Kleinere Kabinettausstellungen und Präsentationen in der Galerie im Treppenhaus ergänzen.
Unter den gezeigten Exponaten befinden sich dutzende Archen, Schachtelwaren und seltene Bewegungsspielzeuge aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Kaum bekannte Stücke verdeutlichen in der 2. Etage die Rolle der Spielzeugfachschulen und ihrer künstlerischen Direktoren. Ein umfangreicher Komplex informiert ausführlich über die vielgestaltigen Miniaturspielzeuge nach 1905. Exemplarisch wird die Entwicklung der erzgebirgischen Holzkunst (Tradition und Moderne) bis zur Gegenwart vorgestellt. Dazu gehören auch aktuelle Tendenzen des Kunsthandwerks im 21. Jh.
Im Dachgeschoss präsentieren sich wechselnde Sonderausstellungen und kleinere Themen, z.B. zu edlen Hölzern aus aller Welt und zur bergmännischen Volkskunst. Am Museumseingang begrüßt ein 2008 entstandener 'Mechanischer Heimatberg', der beispielhaft für die Pflege bergbaulich geprägter Gestaltungsthemen steht.
> Informationen zum Mechanischen Heimatberg, geschaffen 2008