Ohne eine deutsche Erfindung wäre der argentinische Tango nicht zu dem geworden, was er heute ist: Weltkulturerbe. Die Erfindung ist das 'Klavier des kleinen Mannes', das Bandoneon - und es stammt aus dem Erzgebirge.
Wie das Instrument mit den typischen Klängen im Gepäck deutscher Auswanderer seinen Siegeszug in Lateinamerika antrat, davon berichten Jürgen Karthe und Fabian Klentzke in unterhaltsamen Texten ebenso wie fröhlichen Klängen. In einem lockeren Mix wird die Geschichte des Bandoneons erzählt und seine Reise vom Erzgebirge nach Buenos Aires nachempfunden. Zu hören sind traditionelle Volksweisen aus dem Erzgebirge, alte Schlagermelodien, bis hin zu Kompositionen von Carlos Gardel und Astor Piazzolla.
Jürgen Karthe und Fabian Klentzke, das Duo Tango Amoratado, sind seit langem dem argentinischen Tango verfallen. Weitere Informationen unter: https://www.tango-amoratado.com/ und https://www.fermate.cc/juergen-karthe/.
Jürgen Karthe – Bandoneon
Fabian Klentzke - Sprecher / Piano
Tradition neu denken: DENKSTATT ERZGEBIRGE
Das Projekt DENKSTATT ERZGEBIRGE denkt und arbeitet für die Zukunft des erzgebirgischen Kunsthandwerks. Wie geht es weiter? Wie sieht die nächste Generation im erzgebirgischen Kunsthandwerk aus? Wie tragen wir die Tradition in das neue Jahrzehnt und wo brauchen wir neue Konzepte in Design, Marketing und Vertrieb? Denken und Werkstatt steckt im Namen. Dabei befinden wir uns in der guten Tradition der Holzspielzeugmacher und Holzspielzeugmacherinnen. Immer wieder haben sie in den Jahrhunderten umgedacht und sich neu aufgestellt. Die DENKSTATT gibt Raum für innovative Ideen und vernetzt ansässige traditionelle sowie junge oder angehende Handwerksbetriebe, Manufakturen, wissenschaftliche Institutionen und kreative Köpfe miteinander. In den bisherigen 4 Jahren ist eine Menge passiert. So sind in Workshops, Stammtischen, Seminaren, Stipendien und gemeinsamer kreativer Arbeit zahlreiche und einzigartige Projekte und Objekte entstanden, welche erstmals in einer Ausstellung gezeigt werden.
› mehr Informationen'Weißt du noch?' – Andenken und Souvenirs als greifbare Erinnerung
“Handlich, handtellergroß, aus dem Leben gegriffen und nicht überladen” – das waren einige der Kriterien, die nach der Meinung des Seiffener Volkskundlers Johannes Eichhorn gute Souvenirs von “Kitschandenken” unterschieden. Grundsätzlich sollten qualitätvolle Reiseandenken mittels einer traditionellen Volkskunsttechnik hergestellt und zudem preiswert sein. Eichhorn ging 1968 von einem Verkaufswert zwischen 3 und 6 DDR Mark aus. In dem sich anschließenden Wettbewerb, ausgeschrieben vom Rat des Kreises Marienberg und des Kulturbundes der DDR, um das “gute Reiseandenken ” spielten Eichhorn und das Spielzeugmuseum eine bedeutende Rolle: In letzterem wurde eine Beispielsammlung zusammengetragen, die der Produktion von Kitschandenken entgegenwirken sollte.
Besucher*innen unserer Sonderausstellung können sowohl die Ergebnisse von Eichhorns Bemühungen als auch früherer Versuche, Qualitätskriterien für Souvenirs aufzustellen, in Augenschein nehmen. Welche Art von Souvenirs wurde repräsentativ für Seiffen und die umliegenden Orte? Inwiefern leben diese Motive fort? Wie wurden bzw. werden sie je nach Anlass abgewandelt? Neben diesen Fragen beschäftigt sich unsere Ausstellung zumindest kursorisch mit der Geschichte des Tourismus. Denn ohne Touristen gäbe es keine Souvenirs. Also spannen wir einen großen Bogen von den Pilgerreisen des Mittelalters bis hin zur Etablierung des Tourismus im Erzgebirge und dem damit einhergehenden Aufschwung der Souvenirproduktion. Deren Erzeugnisse schwanken zwischen Serialität und Individualität, denn letztlich erlangt jedes Andenken für seinen Käufer bzw. seine Käuferin eine eigene Bedeutung. Mit Hilfe welcher Dinge sich die Mitarbeiter*innen des Museums und der Gemeinde Seiffen an ihre Reisen erinnern, entdecken Sie bei einem Besuch des Spielzeugmuseums ab dem 27. April.
Fotos 1-5: Konrad Auerbach, Foto 6: Sven Körner
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