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Konnichiwa Erzgebirge!

     Dezember 2023

In unserer diesjährigen Weihnachtsausstellung können Besucher*innen fünf Hähne mit kunstvoll gespanten Federn und Schwänzen bewundern – von denen nur einer aus Sachsen, nämlich aus Steina in der Oberlausitz stammt. Die anderen vier kommen aus der Gegend um Yonezawa, einer Stadt in der Präfektur Yamagata, circa 300 km nördlich von Tokio.Die gespanten Flügel und Schwänze der japanischen Hähne  werden mit einem speziellen Messer, dem Sarukiri, geschnitzt, das in der Größe einem kleinen Beil ähnelt. Zusammen mit anderen Tierdarstellungen wie Falken und Eulen gehören unsere Hähne zur Gruppe der Sasano Ittō-bori oder verkürzt Sasanobori: Sasano verweist hierbei auf den ursprünglichen Herstellungsort dieser Art Figuren, einen gleichnamigen Stadtteil von Yonezawa, und Ittō-bori auf die verwendete spezielle Schnitzmethode. Wie aber gelangten diese Sasanobori in das Erzgebirgische Spielzeugmuseum?

Sie kamen als Schenkungen verschiedener japanischer Freunde, denn tatsächlich sind die Verbindungen zwischen Japan und dem Erzgebirge enger als man erwarten würde. Schon die DDR exportierte erzgebirgische Holzkunst nach Japan, das neben den USA einer der wichtigen Handelspartner im sogenannten NSA, dem nichtsozialistischen Ausland, war. Während der Export damals zentral über den Außenhandelsbetrieb für Kunsthandwerk, DEMUSA, geregelt war, unterhalten viele Hersteller heute persönliche Beziehungen zu japanischen Händlern. Insbesondere seit den 2000er Jahren hat sich der Austausch intensiviert. Folgerichtig haben erstaunlich viele Erzgebirger und Erzgebirgerinnen das Land der aufgehenden Sonne bereits besucht. Beide Seiten verbindet die Wertschätzung perfektionistisch ausgeübter Handwerkskunst. Deshalb finden sich Pyramiden und Weihnachtsfiguren in japanischen Haushalten wieder und deshalb spielte die Enkelin des japanischen Kaiserpaars mit Bausteinen der in Neuhausen ansässigen Firma SINA. Aus eben diesem Grunde existiert schließlich seit 1998 ein Partnermuseum des Seiffener Spielzeugmuseums in Japan: das Karuizawa Erz Toy Museum. Der Sinn für hochentwickeltes Handwerk verbinde die traditionelle japanische Volkskunst mit der deutschen und überschreite die Grenzen von Ländern und Regionen, schreibt unser Partnermuseum sinngemäß auf seiner Webseite.[1] So entstehen bei Wahrung des Besonderen und Eigenen immer wieder Überschneidungen, wie bei den gespanten Federn des Hahnes aus Steina und der japanischen Sasanobori. Kunstvolles Handwerk steht damit für eine Idee, die nicht nur zur Weihnachtszeit schön und tröstlich ist. (SG)

 


[1] https://museen.org/eng/erz/ [letzter Zugriff 13.12.2023].

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